Du bist nicht allein- mit kranken Kindern zuhause

Nein, du bist nicht allein, es gibt noch viele ,viele andere Mütter und auch Väter, die seit gefühlten zwanzigdrölfsten Tagen mit ihren kranken Kindern zuhause sitzen und das Gefühl haben sie drehen gleich durch.

Am schlimmsten sind die Tage, an denen mit den kranken Kindern schon wieder mehr los ist, aber sie noch nicht wieder auf dem Damm sind. Wenn sie ganz krank sind, sitzt man auf dem Sofa und hält sie auf dem Arm, leidet mit und würde alles tun damit, das kleine glühende Wesen nicht so leiden muss. Doch dann kommen die Zwischentage, die Energie kehrt langsam zurück und damit auch die Langeweile. Es wird vorgelesen, gemalt, gebastelt, gebacken, auch mal ein Hörspiel gehört oder ein Film geguckt und doch dehnen sich die Tage ins endlose. Niemand kommt, aufgrund der drohenden Ansteckung einen Besuchen, Telefonate sind kaum möglich, da das kranke Kind sich sonst noch mehr langweilt und man auch nichts zu erzählen hat.

Ich drehe mich gedanklich langsam im Kreis, Einkaufslisten und Wochenpläne sind erstellt, die nächsten Wochentermine gedanklich geplant und organisiert, Urlaubsziele werden herausgesucht und nach Vor- und Nachteilen abgeklopft. Ab und an ist es auch möglich ein paar Weltneuheiten zu erhaschen, was zu tiefgründigen Gedanken führt, ob unsere Welt denn überhaupt eine gute Welt für unsere Kinder sein wird. Oder aber der Einkaufskorb, diverser Internetanbieter wird mit wichtigen – lebenswichtigen Dingen gefüllt, nur um dann abends festzustellen, dass man geistig umnachtet gewesen sein muss, als man die Designerlampe für, sagen wir mal 800€ ( wohlgemerkt eine Stehlampe, also eine Lampe die für Kinder erreichbar ist) in den Warenkorb legte oder das neue Geschirr, handgetöpfert und mit Goldrand. Genauso wie der weiße Wollmantel, wunderschön und doch leider überhaupt nicht kindertauglich.

Ich fühle mich wie in einer Riesenwattekugel, alles dringt gedämpft herein und , wenn doch mal ein Anruf mich erreicht, und der Anrufer, am Schluss des Gesprächs, nachdem natürlich erst der Gesundheitszustand der kranken Kinder erörtert wurde, fragt: ‘ Wie geht’s eigentlich dir so?’, kann ich das gar nicht mehr richtig beantworten, meine Stimme ist vom Vorlesen müde und mein Gehirn lässt mich langsam im Stich.

Ihr Lieben Mütter und auch Väter, die ihr den wichtigsten Job der Welt macht, habt keine Angst die Zeit spielt für euch und auch wenn es sich endlos anfühlt, so gehen auch diese Zeiten vorbei, die kranken Kinder werden gesund und der Frühling kommt wieder.

Bis dahin bestellt euch abends euer Lieblingsessen, nehmt ein heißes Bad, gönnt euch ein Stück Schokolade oder eine ganze Tafel oder auch zwei, zieht euch eure Lieblingsserie rein, esst Eis oder macht irgendwas anderes was euch gut tut und vergesst nicht ihr seid nicht allein!

Sorg auch für dich und bleib bei dir!

Alles Liebe

Nina