Selsbstfürsorge #nicht -Ich habe mich selbst vergessen

Selbstfürsorge vergessen- Wie konnte das passieren?

Mein 3. Sohn wurde geboren und es fing alles entspannt an. Er schlief für ein Neugeborenes recht gut, das Stillen klappte ohne Probleme und die Großen zeigten keine übermäßige Eifersucht, also alles gut. Der Winter ging und der Frühling kam, der Kleine fing an sich zu bewegen, war weiter ein entspanntes Baby und wir hatten es uns als fünfköpfige Familie eingefunden, wir kamen also nicht mehr 2 Stunden zu spät zu Verabredungen sondern nur noch geringfügige 30 Minuten, wir hatten gewisse Strukturen entwickelt, so dass jeder, also fast jeder auf seine Kosten kam.

Ich fing an wieder Verabredungen zu planen, zu joggen und ab und an auch mal Zeit für mich zu haben, meine Selbstfürsorge klappte ganz gut.

Doch dann nahm das Ganze seinen Lauf:

Mein Mann musste beruflich viel verreisen, die Kinder waren abwechselnd und ständig krank, wir planten und führten einen Umbau unserer Wohnung durch.  Die Schule des Großen forderte mehr Aufmerksamkeit, die Vorstandsarbeit im Kindergarten wollte gemacht sein und das Ganze war gekrönt mit einem latenten Schlafmangel und einem nun mobilen Baby, was ständig entweder auf den Arm wollte oder quengelnd an meinem Bein hing (Übertreibung, er war natürlich auch hin und wieder entspannt und spielte kurze Sequenzen allein), dazu kam eine leichte bis übermäßige Unzufriedenheit meinerseits, da alles nicht mehr meinen Ansprüchen entsprechend lief und mir der Austausch mit erwachsenen Menschen fehlte. Ich war zu müde für Verabredungen und doch fehlte es mir massiv, ein Teufelskreis. Oft waren die Erzieherinnen meines Mittleren die einzigen Erwachsenen mit denen ich sprach, das fiel mir aber auch erst nach einigen Wochen auf.

Viel habe ich in den letzten Monaten vergessen, war unstrukturiert und nicht bei mir. Und nach dem ich nächtelang gegrübelt hatte, woran das denn nun liegen mag,  wurde mir klar: ich hatte mich vergessen.

Das wichtigste, nämlich für mich zu sorgen, meine Selbstfürsorge hatte ich einfach vergessen. Ich war nur bei anderen und merkte nicht, oder fast zu spät, wie wichtig ich doch selber bin. Der Satz, den ich meinen Klientinnen immer wieder vor bete und mitgebe:

Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst’, habe ich einfach vergessen.

Denn was nützt es meinen Kindern, wenn ich zwar immer für sie da bin und immer für sie sorge, dabei aber immer ungeduldiger und unzufriedener werde? Und im schlimmsten Falle irgendwann komplett ausfalle, da ich einfach nicht mehr kann? Nüscht, nichts niente

Neben dem, dass ich ihnen auch noch vorlebe, dass man sich vergessen muss, wenn man Kinder hat, eigentlich nicht, das was ich vermitteln wollte.

Nach der dieser Erkenntnis, habe ich nun alles verändert, nein natürlich nicht. Meine Familie ist immer noch das wichtigste in meinem Leben, aber das schließt auch mich ein. Ich habe nun bis unser Jüngster in der Krippe eingewöhnt ist immer den Sonntag Vormittag für mich, sowie 2 Abende in der Woche. Und ich versuche zumindest jeden Tag mich eine halbe Stunde  aus dem Alltag auszuklinken und einfach mal nichts zu tun. Wichtig ist hier noch zu sagen, dass hier jede Mutter und Frau ihren Weg finden muss, was hilft dir und lässt dich im Familienalltag zufrieden zu sein? Wann und wie sorgst du für dich?

In diesem Sinne vergiss dich nicht und bleib bei dir!

Alles Liebe Nina