Trotz-Kinder in der Autonomiephase
Trotz oder pädagogisch korrekt ausgedrückt die Autonomiephase
Der Trotz ist bei uns eingezogen, wir haben momentan einen kleinen Wüterich zuhause. Jeden Morgen fängt es schon beim Umziehen an, es soll nicht dieser Body sein und auch nicht dieser, er möchte nicht das Oberteil und auch nicht dieses, ich habe die falsche Hose in der Hand und sowieso auch die falsche Windel. Doch leider ist nicht umziehen keine Option, da der Schlafanzug nass ist von der Windel und wir dann auch los müssen. Was nun tun, das Kind mit Gewalt anziehen, abwarten, ablenken, lassen?
Mit Sicherheit kennt ihr alle diese Situation, sie lässt sich beliebig auf viele andere Situationen übertragen und passiert meist dann, wenn wir auch noch unter Zeitdruck stehen.
Was hilft und wie können wir hier unser Kind respektvoll begleiten ohne völlig die Nerven zu verlieren und uns mal wieder als schlechte Mutter zu fühlen?
– Als erstes hilft ein Verständnis für diese Phase, was passiert eigentlich in dieser Trotzphase?
Die Grundbasis ist das Verständnis, dass das Kind nun einen eigenen Willen entwickelt und quasi ausprobiert, wie das denn genau funktioniert. Was passiert, wenn ich etwas anderes möchte als Mama oder Papa? Wie fühlt es sich an, wenn ich meinen Willen bekomme? Dies passiert natürlicherweise meist in der Abgrenzung zu den Eltern. Ganz wichtig ist hierbei das Wissen, dass das Kind uns niemals ärgern möchte. Es möchte seine Eltern nicht stressen, es möchte einfach nur es selbst werden.
– Desweiteren hilft es, wenn wir als Eltern volle Batterien haben. Ja, es klingt abgedroschen, aber wenn du als Mutter oder Vater nicht für dich sorgst (genug Schlaf, genug Zeit für dich, genug Zeit mit Freunden, genug Paarzeit, genug Bewegung), dann bist Du schnell an deiner Grenze und das bringt in der Situation mit einem trotzenden Kind überhaupt nichts. Wenn deine Nerven sowieso schon blank liegen, dann bist du nicht der Kompass und Fels in der Brandung, den dein Kind gerade braucht und du kannst es auch gar nicht sein.
– Es lohnt sich immer, sich die Zeit zu nehmen und das Kind zu fragen, was es denn genau möchte, oft nicht immer, will es wirklich etwas bestimmtes, worauf ich gerade aber gar nicht komme und kann es ohne Probleme erfüllen.
– Wenn dies nicht der Fall ist und noch Zeitdruck dazu kommt, dann hilft es oft, die Gefühle des Kindes zu spiegeln und zu erklären, warum etwas nicht geht.
Ich verbiete oder ziehe nie etwas meinen Kindern gegenüber durch, ohne eine Begründung. Ein das machen wir so, weil ich es will oder ein das, machen wir so, weil man es so macht, gibt es bei uns nicht. Es gibt immer eine Erklärung oder Begründung, warum etwas so oder so gemacht werden soll.
Dadurch wissen meine Kinder, dass ich nicht etwas anderes will als sie, um sie zu ärgern, sondern sie haben immer das Grundgefühl, das ich für uns alle immer das Beste versuche.
– Und was immer hilft ist, tief Durch atmen, innerlich bis mindestens 10 zählen und es dann mit Humor versuchen. Nein, das gelingt mir auch nicht immer, aber wenn dann hilft das Lachen und löst alle Spannungen.
– Und wenns mal kracht und völlig daneben geht, dann ist es so. dann hilft es nur noch, das kleine Wesen und sich selbst wertfrei in den Arm zu nehmen und sich zu sagen, dass morgen auch noch ein Tag ist und der mit Sicherheit besser wird.
Unter diesem Link findest du noch einen Artikel von mir, wie man mit wütenden Kindern umgehen könnte, so dass beide Seiten gewinnen.
Sei gut zu dir, denn nur dann, kannst du es auch zu anderen sein.
Alles Liebe
Nina
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